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CMC Markets Marktkommentar 28.07.2016

DAX kämpft gegen starken Euro an – Zweifel an US-Zinswende bleiben
Jochen Stanzl, 28. Juli 2016

Nach leichten Ermüdungserscheinungen noch zum Handelsstart nimmt der Deutsche Aktienindex jetzt wieder Fahrt auf. Allerdingst verhagelt der dynamische Anstieg des Euro etwas die positive Grundstimmung auf dem Börsenparkett. Eine zu starke Gemeinschaftswährung sorgt für eine geringere Wettbewerbsfähigkeit auf dem Exportmarkt. Unternehmen, die ihre Produkte ins Ausland verkaufen, werden mit einem steigenden Euro-Kurs unattraktiver.

Die Märkte haben gestern nicht gekauft, was die US-Notenbank zu verkaufen hatte. Die Geldpolitiker würdigten zwar die jüngst besseren Wirtschaftsdaten und klangen danach, als wolle sie die Zinsen bald anheben. Gold und Silber stiegen trotzdem an. Beide Edelmetalle wurden zuletzt nach Zinssitzungen immer dann gekauft, wenn Zweifel an der US-Zinswende aufkamen. Einige haben sich dann wohl doch einen konkreteren Fahrplan der US-Notenbank gewünscht. Gold wird jetzt auch unter dem Verdacht gekauft, die US-Notenbank erwarte eine höhere Inflation in den kommenden Monaten und poche deshalb auf die Zinswende. Derzeit allerdings ist die Inflation noch niedriger als gewünscht.

Die japanische Notenbank könnte in der Nacht zum Freitag breit gefächerte Maßnahmen nach dem Vorbild der EZB beschließen. Es ist zwar nicht zu erwarten, dass die Bank of Japan die große Bazooka herausholen wird. Aber sie wird versuchen, an vielen Stellschrauben zu drehen und dann für eine längere Zeit abwarten, um zu beobachten, welche Maßnahmen zielführend waren. Die japanische Notenbank darf jetzt nicht enttäuschen. Tut sie nichts, würde dies zu empfindlichen Verlusten am japanischen Aktienmarkt führen. Denn die Erwartungen an konkrete neue geldpolitische Beschlussfassungen sind die höchsten seit Jahren.


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