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Commerzbank – lohnenswertes Übernahmeziel?

Dirk Friczewsky

Die letzten Konzerndaten stammen noch vom 08. November 2023 – an diesem Tag legte die Commerzbank den Neunmonatsbericht vor. Man überzeugte mit einer Verdopplung des Konzernergebnisses im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2022. Das Konzernergebnis 9M/2022 betrug rund 963 Millionen Euro, das Konzernergebnis in 9M/2023 wurde mit rund 1,8 Milliarden Euro ausgewiesen. Die Erträge konnten von 1,886 Milliarden Euro in 9M/2022 auf 2,755 Milliarden Euro in 9M/2023 deutlich gesteigert werden – daran hatten insbesondere die höheren Zinsen einen hohen Anteil. Den Aktionären stellte man ein bis zum Jahr 2027 weiter ansteigendes Konzernergebnis als Ziel in Aussicht – 2027 soll dieses 3,4 Milliarden Euro erreichen. Insgesamt darf man wohl behaupten, dass das Konzernvorstandsteam die Bank zurück in die Erfolgsspur gebracht hat. Für das Gesamtjahr 2023 hob die Konzernleitung den Ausblick im Rahmen der Vorlage der 9M/2023er-Zahlen an. Man ging zu diesem Zeitpunkt von einem Konzernergebnis von rund 2,2 Milliarden Euro aus. Im Vorjahr 2022 waren es rund 1,4 Milliarden Euro. Die Erträge prognostizierte man auf rund 10,6 Milliarden Euro, was gegenüber den 9,5 Milliarden Euro aus 2022 nochmals eine respektable Steigerung darstellen dürfte. Am 15. Februar 2024 findet die Bilanzpressekonferenz statt, den endgültigen Geschäftsbericht gibt es dann ab dem 19. März 2024. Auf absehbare Zeit darf man sich auch im Zuge der Entwicklung der Staatsfinanzen Deutschlands fragen, was denn mit dem rund 15prozentigen Anteil des Bundes an der Commerzbank künftig passieren wird. Weitere Großanleger sind BlackRock mit über 5 Prozent, sowie die norwegische Zentralbank „Norges Bank“ mit über 3 Prozent, wie es den Investor relations-Seiten der Bank zu entnehmen ist.

 

Ist die Commerzbank ein lohnenswertes Übernahmeziel? Nun, die Zahlen der letzten beiden Geschäftsjahre sprechen eigentlich schon dafür. Fraglich ist neben dem reinen Kerngeschäft aber für jede übernehmende Bank, ob man sich die weit über 40.000 Mitarbeiter und eine im Vergleich zum übernehmenden Institut unterschiedliche Ausrichtung, eine andere Unternehmenskultur und viele weitere Problempunkte tatsächlich ans Bein binden will. Berichten des Börsen- und Anlegermagazins „Der Aktionär“ oder auch des „Handelsblatts“ vom Freitag, den 12. Januar 2024 zufolge, die sich auf die Nachrichtenagentur Bloomberg beriefen, kursierten an der Börse Übernahmegerüchte. So richtig Feuer fingen die Aktien noch nicht, allenfalls etwas stärker stieg das Wertpapier der niederländischen ABN Amro an der Amsterdamer Börse, die auch als Übernahmeziel der Deutschen Bank neben der Commerzbank genannt wurde. Ideen zu Übernahmen und Fusionen gab es zwischen Commerzbank und Deutsche Bank nicht nur einmal. Zuletzt beerdige man Fusionspläne im Jahr 2019. Auch der Bund versuchte immer wieder eine Übernahme zu konzertieren und damit einen mächtigen deutschen Bankenprimus zu schaffen. Praktisch wäre es vielleicht auch, sich des 15prozentigen Anteils des Bundes zu entledigen und diesen etwaig fernab der Börse direkt an die Deutsche Bank zu veräußern. Gedankenspiele sind an der Börse das tägliche Brot, Gerüchte auch. Davon lebt die Börse!

 

Commerzbank – was sagt die Charttechnik?

 

Die Chartanalyse erfolgt im vorliegenden Fall im Tageschartbild. Als Referenzwert gilt der jeweilige Kurs des CFDs auf die Aktie der Commerzbank AG via Xetra. Der Kursverlauf vom letzten hier für die Analyse relevanten Zwischenhoch des 07. März 2023 von 12,00 Euro bis zum Verlaufstief des 20. März 2023 bei 8,308 Euro, könnte zur Ermittlung der nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden. An diesen beiden Startmarken könnte eine Fibonacci-Analyse angelegt werden. Die dann von der webbasierten Handel- und Analyseplattform „ActivTrader“ ausgeworfenen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen könnten der Ermittlung der künftigen Widerstände und Unterstützungen dienen.

 

Die nächsten Widerstände wären bei der Marke von 12,000 Euro (1.00%), sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 12,871 Euro (1.236%), 13,410 Euro (1.382%) und 14,282 Euro (1.618%) abzuleiten. Zur Unterseite wären die Unterstützungen bei den Marken von 11,129 Euro (0.764%), 10,590 Euro (0.618%), 10,154 Euro (0.50%), 9,718 Euro (0.382%), 9,179 Euro (0.236%) und 8,308 Euro (0.00%) zu ermitteln. Dem Chartbild wurden hier obendrein die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Die EMA100 schwebte zum Zeitpunkt dieser Analyse rund um die 0.618prozetige Fibonacci-Marke. Die jeweiligen Kurszielbereiche für die Bullen und Bären wären hier mit den rot und grün eingefärbten Rechtecken visualisiert.

 

Zur Oberseite wäre ein Test der 1.618prozentigen Fibonacci-Projektion bei 14,282 Euro möglich. Zur Unterseite könnte das 0.618prozentige Fibonacci-Retracement von 10,590 Euro getestet werden. Der Relative-Strength-Index (RSI) indizierte zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 55,57 Punkten eine neutrale Marktverfassung.

 

Quelle: https://www.activtrades.eu/de/nachrichten


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