Zu Beginn der neuen Woche wird der Euro durch die am Wochenende erfolgten Aktualisierungen der Moody’s-Ratings für Italien und Portugal gestützt. In der vergangenen Woche gab es erhebliche Spekulationen über das Risiko einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit Italiens auf „Ramschniveau“. Am Wochenende konnten die Märkte jedoch aufatmen, denn das Rating wurde nicht nur beibehalten, sondern sogar verbessert. Im Falle Italiens behielt Moody’s das Baa3-Rating bei, also eine Stufe über Ramschniveau, änderte aber den Ausblick von negativ auf stabil. Diese Entscheidung kam für viele Analysten, die nicht mit einer Änderung gerechnet hatten, überraschend. Begründet wurde die Verbesserung des Ausblicks mit den stabilen Aussichten für die Wirtschaftskraft Italiens, dem Zustand des Bankensektors und der Dynamik der Staatsverschuldung. Im dritten Quartal stagnierte die italienische Wirtschaft nach einem Rückgang zu Beginn des Jahres, und es wird erwartet, dass die italienische Staatsverschuldung bis 2025 leicht von 140% auf 141% der Wirtschaftsleistung ansteigen wird. Trotz dieser Herausforderungen sieht die italienische Regierung unter der Leitung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni das Rating als Bestätigung für eine effektive Arbeit und einen vielversprechenden Ausblick auf die Zukunft des Landes.
Noch positiver fiel die Bonitätsbewertung für Portugal aus. Moody’s hob das langfristige Emittentenrating Portugals um zwei Stufen von Baa2 auf A3 an, trotz der politischen Instabilität des Landes, die durch den Rücktritt des Premierministers gekennzeichnet ist. Diese Anhebung spiegelt die Widerstandsfähigkeit und Stabilität der portugiesischen Wirtschaft wider.
Die Marktreaktion auf diese Aktualisierungen war positiv, da die Risikoprämie sowohl für italienische als auch für portugiesische Anleihen deutlich zurückging. Die Renditedifferenz zwischen 10-jährigen italienischen und deutschen Anleihen, ein Indikator für das wahrgenommene Risiko, fiel auf ein Zweimonatstief, was das gestiegene Vertrauen des Marktes in italienische Schuldtitel zeigt. Auch der Abstand zwischen portugiesischen und deutschen Anleihen ging leicht zurück.
Die positive Einschätzung der Agentur wirkte auch als Katalysator für die Fortsetzung der Kursgewinne des EURUSD-Paares. Am Montag legte der Kurs um 0,24 % zu und nähert sich zunehmend der psychologischen Barriere von 1,10. Ein wichtiger Test für die Bullen wird die Marke von 1,094 sein, die sowohl eine Widerstandslinie als auch das 61,8%-Fibonacci-Retracement-Niveau der letzten Abwärtsbewegung darstellt.
Quelle: xtb