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EURGBP – 15-Jahres-Zinshoch und jetzt?

Die Notenbank des Vereinigten Königreichs – die „Bank of England“ oder auch kurz „BoE“ – dürfte den Leitzins am Donnerstag nicht ändern. Derzeit liegt der Leitzins (Bank Rate) bei 5,25 Prozent und damit auf einem 15-Jahreshoch. Ein Problem bleibt für Großbritanniens Verbraucher weiterhin vorhanden, nämlich die hohe Inflation. Die zuletzt gemeldete Inflation wies mit 6,7 Prozent auf 12-Monatssicht immer noch einen viel zu hohen Wert auf, auch wenn man dies seitens der BoE bereits als erste Erfolge der Notenbankpolitik verkauft. Die negative Realrendite ist und bleibt immer noch vorhanden.

Das Wort „Rezession“ kreist zudem vermehrt in britischen Wirtschaftskreisen und auch die jüngsten volkswirtschaftlichen Daten stellen der britischen Wirtschaft ein schlechteres Zeugnis aus. Das wurde einmal mehr auch mit der Ausgabe des Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe für Großbritannien im Berichtsmonat Oktober klar, der am 01. November 2023 um 10:30 Uhr veröffentlicht wurde. Eine Fortsetzung des wirtschaftlichen Abschwungs im Industriesektor ist klar zu erkennen. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe wie im Oktober einen Stand von 44,8 Punkten aus und liegt damit deutlich unterhalb der Expansionsschwelle von 50,0 Punkten. Die Produktion im produzierenden Gewerbe nimmt also ab, neue Auftragseingänge gehen zurück und auch die Beschäftigung nimmt ab, wie es S&P Global in seinem Bericht zum Einkaufsmanagerindex beschreibt. Was aber besonders auffällt, ist der ungebrochene Abwärtstrend der Produktion, die nun im Oktober den achten Monat in Folge abnahm. S&P Global beschreibt das als die längst Abwärtssequenz seit der Zeit der Weltfinanzkrise 2008/2009.

Diese beschriebene Situation dürfte als Indikator für eine sich anbahnende und damit im Schlussquartal offensichtlich aufkommende Rezession herhalten. Damit könnte dem Pfund nochmals eine Belastung ins Haus stehen, auch wenn das Pfund derzeit im direkten Vergleich zum Euro die höhere Verzinsung bietet.

EUR/GBP – was sagt die Charttechnik?

Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Wochenchartbild. Um die Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Diese Fibonacci-Analyse könnte dann mittels der durch die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.

Ausgehend vom Kursverlauf vom Mehrjahreshoch aus der letzten Handelswoche im Jahr 2008 mit einem Kurs von 0,98029 bis zum Mehrjahrestief in der Handelswoche vom 12. Juli 2015 von 0,69343, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 0,8707 (0.618%), 0,91259 (0.764%) und 0,98029 (1.00%) abzuleiten. Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 0,83686 (0.50%), 0,80301 (0.382%) und 0,76113 (0.236%) in Betracht. Die drei EMAs (EMA50, EMA100 und EMA200) wurden dem Chartbild hinzugefügt. Zur Oberseite wäre ein Zielbereich mit dem 0.764prozentigen Fibonacci-Retracements von 0,91259 denkbar. Zur Unterseite wäre im Bereich des 0.50prozentigen Fibonacci-Retracement von 0,83686 ein möglicher Zielbereich zu sehen. Die beiden hier im Chartbild eingezeichneten Rechtecke sollen die Kurszielbereiche lediglich visualisieren helfen. Der Oszillator „Relative Strength Index“ (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 55,53 Punkten noch eine neutrale Marktverfassung auf.

Quelle: Activtrades


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