Skip to main content

EURUSD – EZB-Zinsentscheid steht an

Am heutigen Donnerstag steht der EZB-Zinsentscheid an. Im griechischen Fernsehen (ANT1) sprach EZB-Präsidentin Christine Lagarde davon, „dass die EZB noch nicht fertig sei und die Inflation zurück zur Marke von 2 Prozent führen will“. Es ist recht verwunderlich, dass „Madame Lagarde“ nicht einmal einen Tag vor dem EZB-Leitzinsentscheid solche Äußerungen öffentlich tätigt. Man dürfte doch meinen, dass sie eine „black period“ zumindest einhalten möge und sich mit geldpolitisch zu wertenden Äußerungen zurückhält. Doch es ist nicht alles wie es scheint. Gerade in der jetzigen Phase geldpolitischer Entscheidungen können solche Äußerungen gleich mehrfach interpretiert werden und tragen eigentlich nur noch mehr zur Phantasie an den Devisenmärkten bei. Lagarde muss nicht eine weitere Zinserhöhung gemeint haben, sie könnte genauso auch nur davon gesprochen haben, dass die nun hohen Zinsen länger hoch bleiben werden. Und nicht zu vergessen, sie gab das Interview einem griechischen TV-Sender. Griechenland ist nach wie vor das am meisten verschuldete Land in der Eurozone in Relation zum BIP. Nicht nur in Griechenland dürfte man deshalb genau zugehört haben, denn auch in Italien oder auch in Portugal und anderen Ländern der Peripherie in der Eurozone sieht man sich mit wachsenden Sorgen mit den Finanzierungsschwierigkeiten und auch Refinanzierungsschwierigkeiten in den Zeiten der höchsten Zinsen seit dem Beginn des Euros konfrontiert.

Parallel zur Zinsdebatte wäre einmal mehr auf eine weitere Komponente der geldpolitischen Entwicklung hinzuweisen, nämlich auf eine Reduzierung der EZB-Bilanz. Diese könnte weiter vorangetrieben werden. Bilanzreduzierungen dürften zudem eine Wirkung einer weiteren Zinserhöhung entfalten. Dies könnte den Euro zumindest kurzfristig eine stärkere Note verpassen, jedoch könnten neue Finanzierungsprobleme in der Euro-Peripherie die positiven Effekte einer Bilanzreduzierung schnell aufwiegen.

Für den heutigen EZB-Zinsentscheid dürfte es weiter bei einer Zinspause bleiben. Der neue Leitzins von derzeit 4,50 Prozent wäre dann wohl auch der alte Leitzins. Damit bliebe der Einlagensatz bei 4,00 Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz bei 4,75 Prozent.

EUR/USD – der Blick in den Chart

Die vorliegende Analyse basiert auf einem Tageschart. Um die Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen können mit der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden und könnten dann zur Ableitung für die Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.

Ausgehend vom Kursverlauf vom letzten Zwischenhoch des 18. Juli 2023 von 1,12752 bis zum jüngsten Verlaufstief des 03. Oktober 2023 von 1,04475, wären die nächsten Widerstände bei der Marke von 1,06428 (0.236%), 1,07637 (0.382%), 1,08614 (0.50%) undd 1,09590 (0.618%) zu ermitteln. Die nächste logische Unterstützung käme zunächst bei der Marke zur Unterseite von 1,04475 (0.00%) in Betracht. Ferner wären die letzten Zwischenhochs aus der Charthistorie heranzuziehen und zwar die vom 10. August 2022 von 1,03681, vom 12. September 2022 von 1,01974 und vom 27. Oktober 2023 von 1,00934. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs (EMA50 in lila FarbeEMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Oberseite wäre ein Kurszielbereich bei der 0.382prozentigen Fibonacci-Marke von 1,07637 zu suchen. Zur Unterseite wäre ein Test des 0.00prozentigen Fibonacci-Retracements von 1,04475 nochmals möglich. Der Relative Strength-Index (RSI) befindet sich zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 44,76 Punkten noch im neutralen Bereich.

Quelle: https://www.activtrades.eu/de/news/eurusd-%E2%80%93-ezb-zinsentscheid-steht-an


Über den Autor


Ähnliche Beiträge