Dirk Friczewsky
Die Börsenwoche in Australien endet mit einem leichten Kursabschlag. Der S&P/ASX200 verlor in Sydney 0,10 Prozent auf 7.498,30 Zähler. Damit rutschte die Performance des noch jungen Jahres 2024 auf 1,22 Prozent zwar in den negativen Bereich, doch der Index belibt noch halbwegs in Schlagdistanz zum Rekordwert – das Hoch liegt bei 7.632,70 Zählern (ASX). Auch die US-Futures zog es am frühen Morgen bereits leicht in den roten Bereich. Die USA und Großbritannien haben gezielte Militärschläge gegen die „Houthis“ im Jemen ausgeführt. Die Militärschläge wurden zudem von den Ländern der Koalition, wie Australien, Bahrain, Kanada und auch den Niederlanden unterstützt.
Wie steht es um die Konjunktur in „Downunder“, wie steht es um die australische Volkswirtschaft? Über allem stehen zunächst die derzeitigen Daten der australischen Notenbank „RBA“ (Reserve Bank of Australia), die a 06. Dezember 2023 das „Cash rate target“ von 4,35 Prozent veröffentlichte. Die Inflation lag im November 2023 bei 4,3 Prozent. Damit ist die Inflation noch von ihrem Zielkorridor von 2 bis 3 Prozent weiterhin entfernt. Im Dezember 2022 betrug die Inflation allerding noch 7,8 Prozent. Die Inflation bleibt noch zu hoch. Die australischen Leitzinsen dürften demnach noch eine Weile auf dem gegenwärtigen Niveau verharren, möglicherweise im Gleichschritt mit der Fed sukzessive gesenkt werden. Wie bei der Fed wird das Zinsabschlagspotenzial auf Sicht der nächsten 12 Monaten höchstens auf einen Prozentpunkt prognostiziert. Das Wirtschaftswachstum wird von den führenden australischen Investmentbanken auf etwa 1,5 bis 1,7 Prozent BIP-Plus in 2024 geschätzt.
Das australische Statistikbüro „Australian Bureau of Statistics“ veröffentlichte am 14. Dezember 2023 zuletzt die November-Daten. Insgesamt weist die australische Volkswirtschaft 14,259 Millionen Beschäftigte auf. Die Arbeitslosenrate lag im November bei 3,8 Prozent (saisonal adjustiert betrug sie 3,9 Prozent), demnach 559.500 Arbeitslose. Die Arbeitslosenrate ist zwar weiterhin niedrig, der australische Arbeitsmarkt wies jedoch auf 12-Monatssicht einen Schwund von 81.000 Stellen auf. Zu den Hochzeiten der Pandemie betrug die Arbeitslosenrate im Juni und Juli 2020 7,5 Prozent. Der australische Arbeitsmarkt konnte sich seitdem also ordentlich erholen. Die nächsten Arbeitsmarktdaten für den Dezember publiziert das australische Statistikbüro am 18. Januar 2024.
S&P/ASX200 – was sagt die Charttechnik?
Die vorliegende Analyse basiert auf einem Tageschart. Um die Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen können mit der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden und könnten dann zur Ableitung für die Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden. Als Referenz gilt hier der CFD auf den Leitindex der Börse in Sydney, den S&P/ASX200 – hier im ActivTrader mit dem Symbol „Aus200“ zu finden.
Ausgehend vom Kursverlauf vom Hoch Anfang August 2021 von 7.632,80 Punkten bis zum Verlaufstief Mitte Juni 2022 von 6.411,01 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei 7.632,80 Punkten (1.00%), sowie bei den Projektionsstufen zur Oberseite von 7.921,14 Punkten (1.236%), 8.099,52 Punkten (1.382%) und 8.387,87 Punkten (1.618%) zu ermitteln. Die Unterstützungen kämen bei 7.344,46 Punkten (0.764%), 7.166,08 Punkten (0.618%), 7.021,91 Punkten (0.50%), 6.877,73 Punkten (0.382%), 6.699,35 Punkten (0.236%) und 6.411,01 Punkten (0.00%) in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt.
Zur Oberseite wäre ein Kurszielbereich bei der 1.00prozentigen Fibonacci-Marke von 7.632,80 Punkten zu suchen. Zur Unterseite wäre ein Test des 0.618prozentigen Fibonacci-Retracements von 7.166,08 Punkten möglich. Der Relative Strength-Index (RSI) befindet sich zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 60,46 Punkten noch im neutralen Bereich.
Quelle: https://www.activtrades.eu/de/news/s%26p-asx200-%E2%80%93-australiens-leitindex-noch-in-schlagdistanz-zu-den-rekorden