Frankfurt am Main,
Der geschäftsführende DDV-Vorstand Hartmut Knüppel kritisierte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters, dass sowohl Anleger als auch Finanzberater übertrieben zurückhaltend bei risikoreicheren Finanzprodukten geworden seien: „Beim Anlegerschutz müssen wir aufpassen, dass nicht des Guten zu viel getan wird. Das regulatorische Korsett wird immer enger und verstärkt die Tendenz, dass immer mehr Anlegern risikoarme, aber auch renditeschwache Produkte angeboten werden.“
Die risikoreichen Hebelprodukte würden zwischen nur noch von unabhängigen Privat-Entscheidern gewählt, denn den Beratungskunden, die Anlagezertifikate erwerben, ginge es in erster Linie um Sicherheit, weshalb inzwischen zwei Drittel des Marktvolumens in Zertifikate mit 100-prozentigem Kapitalschutz investiert würden.
Er warnte vor einer Strategie, die nur auf absolute Sicherheit setze, da gerade angesichts der aktuell sehr niedrigen Zinsen Anleger mit geringem Risiko bessere Renditen erzielen könnten. „Sicherheit über alles führt letztlich zu weniger Wohlstand und mit Blick auf die Inflation sogar zu realen Vermögensverlusten weiter Teile der Bevölkerung“, so Knüppel beim Deutschen Derivate Tag in Frankfurt.
