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Libor-Skandal: UBS zahlt Strafe in Milliardenhöhe

Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de

In der Folge des Libor-Skandals muss die Schweizer Großbank UBS die höchste Geldstrafe ihrer Geschichte zahlen. 1,4 Milliarden Franken – rund 1,16 Milliarden Euro – und alle eingezogenen Gewinne gehen an amerikanische, britische und Schweizer Behörden. Die Bank rechnet daher mit einem Verlust von zwei bis 2,5 Milliarden Franken im vierten Quartal. Etwa 40 Mitarbeiter haben dem Haus wegen des Skandals bereits den Rücken gekehrt.

UBS hatte den für das Interbankengeschäft wichtigen Referenzzinssatz Libor zu eigenen Gunsten manipuliert und sich dadurch Gewinne in Höhe von 59 Millionen Franken erwirtschaftet. Nach Auskunft der Schweizer Bankenaufsicht FINMA liegt die Schuld dabei größtenteils bei einem einzelnen Händler, der zwischen 2006 und 2009 für die UBS in Tokio beschäftigt war.

Insgesamt waren allerdings Dutzende Händler und Mitarbeiter der Bank daran beteiligt, wie die Ermittlungen ergaben. „Im Verlauf der Untersuchungen haben wir ein inakzeptables Verhalten von gewissen Mitarbeitern festgestellt. Es ist ein Kapital, das sicher nicht positiv ist“, wird dazu Konzernchef Sergio Ermotti von der „Welt“ zitiert. Die oberste Führungsriege von UBS habe zwar keine Kenntnisse von den Manipulationen gehabt, so das Urteil der FINMA, allerdings stellte sie erhebliche Mängel bei den Kontrollmechanismen der Bank fest.

Die nun verhängte Strafe ist Bestandteil eines Kompromisses, den die UBS mit den Aufsichtsbehörden in den USA, Großbritannien und der Schweiz schloss. Die Autoritäten stellen dafür ihre Ermittlungen gegen die Großbank ein; UBS Japan bekennt sich der Libor-Manipulation schuldig.


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