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EURCHF – weit unter der Parität

Dirk Friczewsky

Der Schweizer Franken wertete gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung Euro (EUR) das gesamte Jahr 2023 auf. Auf dem gegenwärtigen Kursniveau darf mehr als nur von brutaler Franken-Stärke gesprochen werden. Der Schweizer Franken macht seinem Namen als „Fels in der Brandung“ einmal mehr Ehre. Aufgrund der Aufwertung gegenüber einer so wichtigen Blockwährung verbilligen sich auch Importe aus der Eurozone ins Wirtschaftsgebiet der Eidgenossenschaft. Insgesamt betrachtet war die Franken-Stärke für die Schweizer Volkswirtschaft ein Garant für ein im Vergleich zum Rest Europas oder auch der USA kaum spürbares Inflationsproblem. Lag die Schweizer Inflationsrate in den Jahren vor der Pandemie Im Jahr 2018 noch bei 0,9 Prozent, in 2019 bei 0,4 Prozent, rutschte sie in 2020 mit 0,7 Prozent in den negativen Bereich und wurde in 2021 mit 0,6 Prozent ausgewiesen. Vor allem die deutlich gestiegenen Energiekosten drückten auch in der Schweiz die Verbraucherpreise gen Norden, jedoch ging die Inflation mit 2,8 Prozent in der Schweiz nicht wirklich sehr stark in die Höhe. In der Eurozone drückte es die Inflation auf Werte jenseits der 10-Prozent-Marke. Im Jahr 2023 hat die durchschnittliche Teuerungsrate bei 2,1 Prozent gelegen. Diese lag demnach oberhalb des Zielwertes der „Schweizer Nationalbank“ (SNB), die den Inflations-Zielkorridor auf 2,0 Prozent gezogen hat.

 

Der aktuelle Datensatz des Schweizer Bundesamtes für Statistik für die Schweizer Konsumentenpreise bezieht sich auf den Berichtsmonat Dezember 2023 – das Plus liegt auf 12-Monatsbasis bei 1,7 Prozent. In diesem Zusammenhang darf für die Schweiz also recht deutlich von Preisstabilität gesprochen werden. Dennoch zogen wie auch in der Eurozone die Verbraucherpreise im Dezember im Vergleich zum Vormonat wieder stärker an. Im Monat November lag die Inflation noch bei 1,4 Prozent.

 

Die Schweizer Notenbank „SNB“ gab im Rahmen ihres Zinsentscheids am 14. Dezember 2023 auch eine „Guidance“ für das Gesamtjahr 2024 ab. Aufgrund der gegenwärtigen Franken-Stärke und der Preisstabilität im Wirtschaftsgebiet der Eidgenossenschaft dürfte man es sich wohl leisten können, in 2024 auf weitere Zinsschritte zu verzichten. Man gab das Ende des Zinserhöhungszyklus bekannt. Markterwartungen in Bezug auf Zinssenkungen sollte man aber auch in Bezug auf den Franken-Währungsraum wohl eher nicht haben. Der SNB-Leitzins dürfte demnach erst einmal bei 1,75 Prozent eingefroren bleiben. Die SNB prognostiziert für das Jahr 2024 eine Jahresinflation von 1,9 Prozent und für 2025 einen Wert von 1,6 Prozent – folglich weiter eine Preisstabilität.

 

EUR/CHF – was sagt die Charttechnik?

 

Die vorliegende Chartanalyse erfolgt im Tageschartbild des Währungspaares EUR/CHF. Um die nächsten Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre an dieser Stelle auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt die Fibonacci-Retracements, die dann zur Ermittlung der Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden können.

 

Die letzte größere, relevante Kursveränderung ist tatsächlich punktemäßig (bzw. „Pip“-mäßig in die Zeit des Jahreswechsels von 2022 bis 2023 zu verorten). Die Fibonacci-Analyse wäre vom Zwischentief des 26. September 2022 von 0,94053 bis zum Zwischenhoch des 13. Januar 2023 von 1,00963 zu ziehen, um die nächsten Widerstände und Unterstützungen ermitteln zu können. Die Widerstände wären bei den Marken von 0,94053 (1.00%), 0,95684 (0.764%), 0,96693 (0.618%), 0,97508 (0.50%), 0,98323 (0.382%), 0,99332 (0.236%) und 1,00963 (0.00%) abzuleiten. Die Unterstützungen kämen bei den Projektionen zur Unterseite von 0,92422 (1.236%), 0,91413 (1.382%) und 0,89783 (1.618%) in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs hinzugefügt (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe). Die hier im Chartbild sichtbaren Rechtecke sollen lediglich die Kurszielbereiche (Boxen) für die Bullen (in grüner Farbe unterlegt) und für die Bären (in roter Farbe unterlegt) visualisieren helfen.

 

Zur Unterseite wäre ein Zielbereich bei der 1.618prozentigen Fibonacci-Projektion von 0,89783 als ein mögliches Ziel anheimzustellen. Zur Oberseite wäre ein Test des 0.618prozentigen Fibonacci-Retracements von 0,96693 möglich. Der Blick auf den Relative-Strength-Index (RSI) verrät mit derzeit 30,91 Punkten auf Tagesbasis eine noch knapp neutrale Marktverfassung.

 

Quelle: https://www.activtrades.eu/de/nachrichten


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