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Stehen Regulierungen für Kryptowährungen bevor?

Das IWF-FSB-Synthesedokument  mit dem Titel „Policies for Crypto-Assets“ wurde heute veröffentlicht.

  • Der Bericht fasst Ratschläge und Regeln des FSB, des IWF und anderer globaler Gruppen in einem Dokument zusammen. Er unterstreicht die Notwendigkeit einer detaillierten und gut geplanten Kontrolle und Überwachung von Krypto-Assets, um groß angelegte wirtschaftliche und finanzielle Sicherheitsbedenken zu bewältigen.
  • Das Synthesedokumen, das den G20-Staaten an diesem Wochenende vorgelegt werden soll, ist Teil einer umfassenderen Initiative zur Festlegung globaler Standards für die Kryptoindustrie, insbesondere im Hinblick auf die zahlreichen Pleiten von Kryptounternehmen im Jahr 2022.
  • Der Bericht warnt davor, dass ein vollständiges Verbot aller Krypto-Aktivitäten, einschließlich des Handels und des Minings, kostspielig und technisch anspruchsvoll sein und möglicherweise dazu führen könnte, dass die Aktivitäten in andere Rechtsordnungen verlagert werden, wodurch Spillover-Risiken entstehen könnten.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) und der Rat für Finanzstabilität (Financial Stability Board, FSB) haben ihre politischen und regulatorischen Empfehlungen zusammengefasst, um den makroökonomischen und finanziellen Stabilitätsrisiken im Zusammenhang mit Krypto-Assets zu begegnen, einschließlich der Risiken im Zusammenhang mit Stablecoins und dezentraler Finanzierung (DeFi). Der Markt für Krypto-Vermögenswerte, der vor mehr als einem Jahrzehnt entstanden ist, hat eine erhebliche Volatilität und Komplexität erfahren, wobei der Gesamtmarktwert dramatischen Schwankungen unterworfen war. Der Markt hat an Komplexität gewonnen, da die Emittenten von Krypto-Vermögenswerten und die Anbieter von Dienstleistungen ein breites Spektrum an Funktionen übernehmen, wodurch die Verflechtung der Krypto-Vermögenswertmärkte zunimmt. Insbesondere Stablecoins, die einen stabilen Wert beibehalten sollen, sind zu zentralen Punkten der Vernetzung verschiedener Krypto-Asset-Aktivitäten geworden. Sie haben sich jedoch als anfällig erwiesen, wie die Marktturbulenzen im Mai 2022 gezeigt haben, als sie von ihren Ankerpunkten abwichen, was zu größeren Spannungen auf den Krypto-Anlagenmärkten führte. Trotz des Wachstums und der Komplexität sind die direkten Verbindungen zwischen Krypto-Anlagen und systemrelevanten Finanzinstituten begrenzt geblieben.

Um die vom Kryptomarkt ausgehenden Risiken zu mindern, ist eine umfassende politische und regulatorische Reaktion erforderlich. Der IWF betont die Wahrung der geldpolitischen Souveränität, die Stärkung des geldpolitischen Rahmens, den Schutz vor übermäßiger Volatilität der Kapitalströme und die Einführung einer klaren steuerlichen Behandlung von Krypto-Assets. Das FSB hat zusammen mit den normgebenden Gremien (SSBs) einen globalen Rahmen von Empfehlungen und Standards entwickelt, um politische Maßnahmen zur Bewältigung von Risiken für die Finanzstabilität zu leiten. Dazu gehört die regulatorische und aufsichtsrechtliche Überwachung von Krypto-Asset-Emittenten und -Dienstleistern, um die makroökonomische Politik zu unterstützen und Datenlücken zu verringern, insbesondere bei der Überwachung grenzüberschreitender Transaktionen und Kapitalströme. Das Dokument legt keine neuen Strategien fest, sondern soll den Behörden eine umfassende Orientierung bieten.

Was bedeutet das?

Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass es sich bei diesen Empfehlungen lediglich um vorgeschlagene rechtliche Rahmenbedingungen handelt, die den Behörden aller G20-Länder als Orientierung dienen sollen. Dieser Rahmen beinhaltet auch weitere Integrationen und Vorbereitungen für ein solches Programm über einen Zeitraum von 8-12 Monaten. Unter der Annahme, dass der Rahmen angenommen wird, könnte die Einführung der Politik in bestimmten Ländern bis zu 2-3 Jahre dauern. Es ist jedoch zu beachten, dass einige Länder, wie das Vereinigte Königreich und die EU, ihre Krypto-Vorschriften bereits umgesetzt haben. Es bleibt abzuwarten, ob sie bereit sein werden, sich den Empfehlungen des FSB und des IWF anzuschließen.


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